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Valletta: Die Hauptstadt der singenden Inseln

Zuletzt aktualisiert am 26. September 2017 um 16:33

Valletta, Malta: Europäische Kulturhauptstadt 2018

Drei Steinbrocken schimmern gelblich im Meer: ein großer, oval wie ein plattgedrücktes Ei, ein kleinerer und ein winziger Punkt. „Welcome to the Maltese Islands“ flötet die Stimme der Stewardess aus dem Lautsprecher. Eine Stunde fährt der Bus vom Flughafen nach Mellieha, ganz im Norden. Im Dunkeln gleiten wir durch stille Orte, die nahtlos ineinander übergehen. Ein-, zweistöckige Häuser säumen die kurvigen, engen Straßen. Die meisten der rund 400.000 Einwohner Maltas wohnen dicht gedrängt im Nordosten der Hauptinsel Malta. 

Am nächsten Morgen flutet die Sonne den kleinen Hafen vor dem Hotelfenster mit goldenem Licht. Da schaffe sogar ich es mühelos aus dem Bett. 9 Uhr Abfahrt nach Gozo. In 25 Minuten sind wir auf der Nachbarinsel. Schade, wo ich doch so gerne auf dem Meer herumschippere. Gozo ist grüner als Malta, weite Hügellandschaft. Auf den Feldern grasen Ziegen und Schafe.

Weltkulturerbe Megalithische Tempelanlage Ggantija auf Gozo, Foto: Robert B. Fishman, 2.11.2014

Friedliche Insel

Vor rund 7000 Jahren ließen sich hier die ersten Menschen nieder. Sie bauten um 3600 v. Chr. Tempel wie Ggantija: Die hellen Kalksteine der Insel schichteten sie zu ovalen, aneinander liegenden Hallen auf. Löcher geben den Blick auf immer neue Details der Anlage frei. Von oben erinnert der Grundriss des Bauwerks an den Körper einer fülligen Frau. Manche Wissenschaftler vermuten eine matriarchale Kultur, die einer Fruchtbarkeitsgöttin huldigte.

Innen fand man geschlechtslose Figuren mit runden Körperformen,deren Köpfe man auswechseln konnte. Metall verarbeiteten die Menschen noch nicht. Es gab weder Waffen noch Krieger. Niemand weiß, was aus diesen friedlichen Leuten geworden ist. Sie sind verschwunden. Später kamen Phönizier, Griechen, Römer, Araber, Spanier, die Johanniter, Briten. Alle Kulturen des Mittelmeerraums haben auf den Inseln ihre Spuren hinterlassen.

Auf einem Hügel in der Mitte der Insel schimmert im weichen, klaren Licht eine Festung: Seit rund 160 Jahren trägt Gozos Hauptstädtchen Rabat den Namen der damaligen englischen Königin Victoria. Anfang des 19. Jahrhunderts hatte der Wiener Kongress die Inseln dem britischen Empire zugeschlagen. Seitdem ist Englisch neben Maltesisch Amtssprache. Wie alle alten Städte Maltas ist Rabat / Victoria aus hellgelbem Sandstein erbaut. Im Abendlicht schimmern die Fassaden goldgelb. Das Städtchen mit seinen engen Gassen und dem großen Marktplatz leistet sich zwei Opernhäuser, beide einen Steinwurf voneinander entfernt.

Blick von den Upper Baracks Gardens landeinwärts nach Floriana, Foto: Robert B. Fishman, 2.11.2014

Welterbe auf einem Felsen über dem Meer

Zurück auf Malta mache ich mich auf die Reise in die Hauptstadt. Im 16. Jahrhundert bauten die Johanniter auf einem Felsen am Meer eine komplett neue Stadt: Valletta – seit 1980 Weltkulturerbe und 2018 Europäische Kulturhauptstadt. Für Autos sind die Straßen zu schmal. Ich suche den Weg in die Sankt Ursula Straße über dem Grand Harbour, einem der größten natürlichen Hafenbecken der Welt.

Über die Vermittlungsplattform Airbnb habe ich mir ein Zimmer bei einer Einheimischen gemietet. Das Haus liegt an einer steilen Straßentreppe, erreichbar nur zu Fuß. Die Vermieterin hat mir den Wohnungsschlüssel im Restaurant nebenan deponiert. Die Wirtin weiß sofort Bescheid, als ich das Lokal betrete. Oben angekommen staune ich über den Ausblick. Das Balkönchen auf der Südseite bietet freien Blick auf den Großen Hafen. Fast jeden Tag läuft ein Kreuzfahrtschiff einer großen Reederei ein oder aus. Gegenüber liegen die „Three Cities“, die Drei Städte, alle älter als Valletta mit seinen schnurgeraden, rechtwinklig angeordneten Gassen.

Auf der Halbinsel Vallettas türmen sich die Stockwerke mancher Häuser sechs und sieben Etagen übereinander. Platz ist kostbar. An den goldgelb schimmernden Fassaden kleben blaue, grüne, rote und braune Loggien aus Holz.

Im zweiten Weltkrieg bombten deutsche und italienische Flieger das damals britische Valletta in Schutt und Asche. Nach 1945 bauten die Malteser ihre Hauptstadt originalgetreu wieder auf. Der Unterschied zwischen den alten und den nachgebauten Häusern ist kaum zu sehen.

Auf dem Weg zu meiner Unterkunft bin ich die Santa Lucia Strasse hinauf gegangen. Die Gasse steigt vom nördlichen Stadtrand steil bis zur Hauptstraße Republic Street an. Die meisten Touristen bleiben oben auf der Flaniermeile. In einem winzigen italienischen Lokal bin ich der einzige Gast. Die beiden Galerien nebenan öffnen erst abends.

typisch maltesische Balkone in der Altstadt von Valetta, Malta, Foto: Robert B. Fishman, 2.11.2014

Valletta: Offen und geschäftstüchtig

Dort erzählt mir Jörg, ein deutscher Innenarchitekt, von den Veränderungen auf der Insel. Malta sei offener geworden, vor allem durch das Internet. Er kam vor zehn Jahren für einen Auftrag nach Valletta, verliebte sich und blieb. „Wir leben offen schwul“, sagt er. Heute sei das kein Problem mehr – in einem der katholischsten Länder Europas, in dem erst 2010 eine knappe Mehrheit per Volksabstimmung die Ehescheidung legalisierte. Aufträge hat Jörg genug. „Hier gibt es eine Menge Leute mit Geld.“ Die Malteser seien geschäftstüchtig.

Neben den Touristen bringen Online-Casinos und Internet-Wettbüros Einnahmen. Die weltweite Finanzkrise habe die Wirtschaft kaum belastet. Das Leben ist günstiger als in der Schweiz oder in Deutschland, die Gehälter jedoch deutlich niedriger: Der Durchschnittslohn liegt bei 1500 Euro. Eine Ein-Zimmer-Wohnung bekommt man in einem weniger gefragten Vorort ab etwa 200 Euro Monatsmiete. In beliebten Küstenorten wie Saint Julian, Sliema oder Melliha kostet eine Wohnung mit 80 Quadratmetern mindestens eine viertel Million.

Den Meisten scheint es wirtschaftlich ganz gut zu gehen. Bettler sieht man kaum. Armut versteckt sich in den Vororten und in den Bruchbuden, die Einheimische für viel Geld an die zahlreichen afrikanischen Flüchtlinge im Land vermieten.

An der Uni bin ich in einen Vortrag über Migranten geraten. Die Soziologin Maria Pisani forscht zum Thema. Sie arbeitet in einem Verein, der die Flüchtlinge in den Gefangenenlagern unterstützt. Sie erzählt mir von Farah.

Vor zwei Jahren ist er mit mehr als 70 anderen Afrikanern in einem Dinghi, einem offenen Holzboot, an der Küste gelandet. Inzwischen hat er EU-Kommissarin Cecilia Malmström interviewt und vor den Vereinten Nationen eine Rede gehalten. In der zweitgrößten Zeitung des Landes „Malta Today” schreibt der 19jährige jede Woche eine eigene Kolumne.

Schwul, schwarz, gebildet und voller Hoffnung

„Als Grundschulkind habe ich gemerkt, dass ich anders bin“, erinnert sich Farah an eine „glückliche, behütete Kindheit“ in Nairobi. Am liebsten spielt er mit Mädchen, mag Literatur, Kunst und Mode. Die Lehrerin lädt die Mutter zum Gespräch. „Mach uns keine Schande“, fleht sie ihn an. Mit 13 schickten sie den Buben auf eine Jungen-Schule. „Ich wurde depressiv“, berichtet er.

Zehn Jahre zuvor war die Familie aus dem kriegszerstörten Somalia geflohen – tagelang zu Fuß durch die Wüste. In Nairobi eröffnete der Vater, ein gläubiger Muslim, einen Elektroladen. „Uns ging es gut. Wir waren Mittelklasse.“

Als Homosexueller musste Farah sich in Kenia ständig verleugnen. 96 Prozent der Kenianer nennen Homosexualität in einer Umfrage „inakzeptabel.“ Schwule werden eingesperrt wie Verbrecher. Ihnen drohen bis zu 14 Jahre Knast. Mehr als die staatliche Unterdrückung quälte Farah die Zurückweisung der Familie. „Natürlich hatte ich Angst, aber alles erschien mir besser als weiter in einem Käfig zu leben.“ Kurz vor seinem 17. Geburtstag, packte er das Nötigste und schlich weinend davon.

Mit letzter Kraft kam die Flüchtlingsgruppe an der libyschen Küste an. Fünf Mal wurde sie in schrottreife Boote gesteckt, aufs Meer gefahren und von Milizionären wieder eingefangen. Die brachten sie zurück und die Schlepper kassierten für die nächste Überfahrt. Wieder auf See näherte sich erneut ein Schiff. „Die Sprache der Leute dort klang wie Arabisch. Wir hatten panische Angst“, erinnert sich Farah, der als erste die rot-weiße Fahne Maltas am Heck entdeckte. „Da wusste ich, wir waren gerettet.“

Die Polizei sperrte die Flüchtlinge in ein Lager. Farah war körperlich und psychisch am Ende. „Ich hatte Angst vor meinem eigenen Schatten.“

Sein Glück war eine Mitarbeiterin der Flüchtlingsbehörde. Sie brachte den erschöpften, traumatisierten jungen Mann zu einer Psychologin. „Das größte Geschenk meines Lebens“, weiß er heute.

Farah hat in Malta Asyl erhalten. Geholfen hat ihm seine Bildung, die geschliffenen Umgangsformen und vor allem die Sprache. „Wieso sprichst Du als Afrikaner so gut Englisch?“, fragen ihn Einheimische häufig.

Gestrandet in Malta und ein neues Leben begonnen

Rassismus erlebt er unterschwellig: „Verkäufer beobachten mich genau, wenn ich einen Laden betrete. In ihren Gesichtern liest er Gedanken wie „Kann der sich unsere Produkte leisten?“ oder „Gleich klaut er“.

Ihn ärgern die Stereotype: In Europa sähe man Flüchtlinge aus Afrika entweder als bedrohliche Invasion oder als Arme, die man mit Steuergeldern durchfüttern muss. Farah will „eine andere Geschichte erzählen: die eines starken Träumers, der in Würde leben will.“ Er jobbt er in einem Restaurant, übersetzt bei Behörden und Gerichten. Er werde „Internationale Beziehungen“ studieren, später „in Zürich seinen Traummann heiraten und einen Porsche fahren.“

Nach dem Gespräch begleite ich ihn zum Busbahnhof über den Platz mit dem Springbrunnen vor dem Haupteingang zur Altstadt. An den Kiosken warten viele Malteser auf ihren Bus. Einige schauen uns entgeistert an, Blicke zwischen Neugier und Irritation. Im Augenwinkel sehe ich Kopfschütteln. Farah fällt auf. Seine Fingernägel hat er in einem dunklen Grünton lackiert. Die lockigen Haare fallen über die rosa Kopfhörer auf die schmalen Schultern.

Zurück in der Stadt laufe ich verstört die Republic Street mit ihren Holzbalkonen an den akkurat restaurierten Barock-Fassaden entlang. In den hell erleuchteten Schaufenstern liegt die Ware teurer Marken: Apple, Hilfiger, BHS und mehr. Junge Leute flanieren über den Boulevard. Die vielen Straßencafés sind gut besucht. Nicht nur in Malta leben die Menschen auf einer Insel. Farahs Geschichte erscheint mir wie ein schlechter Traum.

Sankt Georgs Platz, Misrah San Gorg, Valletta, Foto: Robert B. Fishman, 2.11.2014

Wo sich Geschichte und Kultur konzentrieren

Um auf andere Gedanken zu kommen gehe ich durch die Fußgängerzone zum prächtigen, stuckverzierten Bau der Außenhandelskammer. Dort eröffnet Antony Spagnol seine Ausstellung. Aufgebrezelte Vernissagengäste stehen vor seinen bunten, vor Lebenskraft strotzenden Werken. Malta erlebt der 54jährige Maler als „Ort, an dem sich Geschichte und Kultur konzentrieren“. Abstrakte Kunst sei für die meisten seiner Landsleute eine „völlig fremde Sprache.“ Spagnol lebt in einem Dorf. Anerkennung bekomme er dort für seine Arbeit keine. Sein Geld verdient er als Restaurator. Leben könne man hier nicht von der Kunst. „Wir sind zu klein und zu konservativ, trotz aller modernen Kommunikationsmittel“. Jeder zweite gehe regelmäßig in die Kirche, mehr als anderswo in Westeuropa. Die Leute, erzählt mir der Künstler, „haben Angst, ihre Identität zu verlieren.“

traditioneller maltesischer Ghana-Sänger Wettstreit in Zejtun, Foto: Robert B. Fishman, 2.11.2014

Das Malta dieser freundlichen, skeptischen Menschen entdecke ich am nächsten morgen in Zejtun, einem Dorf eine knappe Busstunde landeinwärts. Jeden Sonntag treffen sich dort die Männer zum Sängerwettstreit in einer Kneipe.

Die Wirtin bringt Tellerchen mit Oliven, Schnecken, Nudeln, Knabbereien. Jede leere Bierflasche ersetzt sie gleich durch eine volle.

Die Altherren-Rapper von Zejtun

„Pscht“, zischt einer der Gäste, andere greifen den Laut auf. Es dauert keine Minute, bis alle Gespräche verstummen. Ein kräftiger Graubärtiger, der bisher am Rand der Szene gestanden hat, beginnt zu singen: erst in normaler Tonlage, dann immer höher bis sich seine Stimme überschlägt. Nach ein paar Akkorden, die drei Musiker dazu auf ihren Gitarren spielen, fallen andere Sänger ein. Zwischen den Barden entspinnt sich ein Dialog auf Maltesisch, einem arabisch klingenden Idiom, durchsetzt mit sizilianischen Lauten. Die Zuhörer lauschen, lachen, klatschen.

“Die nehmen sich gegenseitig auf die Schippe“, erklärt mir Manuel, ein Muskelprotz im leuchtend orangefarbenen T-Shirt. „Die meisten sind nie oder höchstens vier Jahre zur Schule gegangen“, entschuldigt der 50jährige seine Freunde. Dennoch formulieren die Sänger ihre Battle-Texte aus dem Stegreif. Jede Strophe liefert eine spontane Antwort auf den Beitrag des Vorgängers.

Entstanden sind die Għana (sprich Ahna) genannten Liedern bei der Arbeit auf den Feldern. Bauern und Waschfrauen haben bei der Plackerei die Schönheit der Natur oder den Alltag in der Landwirtschaft besungen.

Manuel sieht die wöchentlichen Sängerwettstreite vor allem als Sport: „Das ist wie boxen, mit Worten statt mit Fäusten.“ Manchmal sagt er noch kurzem Zögern, „bekommen sich die Sänger so in die Wolle, dass sie sich prügeln, wie nach einem Fußballspiel.“ Aber das sei selten.

traditioneller maltesischer Ghana-Sänger Wettstreit in Zejtun, Foto: Robert B. Fishman, 2.11.2014

Stoff für neue Lieder

Als Zuhörer bin ich willkommen. Viele wollen mir ein Bier ausgeben, fragen, woher ich komme. Zu mehr reicht ihr Englisch nicht.

Hintergründe erfahre ich im Hafen von Marsaxlokk weiter südlich. Dort findet sonntags der angeblich größte Markt der Insel statt: Stände mit frischen Lebensmitteln, Billigklamotten, Elektroramsch und Souvenirs säumen die Kais, an denen die typischen, leuchtend blau, rot weiß und gelb bemalten maltesischen Boote im Wasser schaukeln. Aus Lautsprechern scheppern maltesische Lieder. Benny und Tonia, ein Paar um die 60, preisen ihre CDs an. „Wir sind bei letzten Volksmusiker Maltas“, erzählt Benny. Die beiden treten vor allem in Touristen-Hotels auf. In fließendem Englisch erklären sie mir die Geschichte der Għana. Neben Spaß und Wettkampf boten die Lieder-  lange vor Fernsehen, Radio und Internet – Information, Tratsch und Geschichten. Schon ein paar Tage in Malta liefern reichlich Stoff für viele neue Lieder.

Hinweis: Die Recherche zu dieser Reise wurde unterstützt von Visit Malta, vielen Dank!

Malta Info

Fremdenverkehrsamt Malta,

  • Schillerstr. 30-40, 60313 Frankfurt/M., Tel. 069/247503-130
  • Opernring 1/R/5, 1010 Wien, Tel. 01/585377
  • Postfach 2131, 8060 Zürich-Flughafen, Tel. 043/8163015

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Valletta:

Die Johanniter (heute auch: Malteser) ließen die heutige Hauptstadt Maltas (ca. 10.0000 Ew.) im 16. Jahrhundert auf einem Felsen über den großen natürlichen Hafen errichten. Der italienische Architekt Francesco Laparelli plante die schnurgeraden, rechtwinklig angeordneten Straßen nach den Vorgaben der damaligen Militär- und Festungsarchitektur.

Europäische Kulturhauptstadt 2018 

Webseite der Stadt mit Veranstaltungskalender

Valletta Tourist Info

sehenswert:

Malta 5D: Ein 3D Film erzählt auf unterhaltsame Weise die Geschichte Maltas. Die Zuschauer sitzen auf Stühlen, die sich zum Geschehen auf der Leinwand bewegen. Mehr Spektakel als Information, ähnlich als Kino: The Malta Experience

Hauptstraße, Flanier- und Shopping-Meile ist die Republic Street, die schnurgerade durch die ganze Altstadt führt.

St.Johns Co-Kathedrale: von außen unscheinbar, innen wegen der einmaligen Barock-Gestaltung und den komplett mit Gold überzogenen, dekorierten Wänden sehenswert. Auch eine Führung lohnt sich. Drinnen kann man das Gemälde „Die Enthauptung Johannes des Täufers“des italienischen Malers Caravaggios aus dem 17. Jhdt. bestaunen.

Saint James Cavalier Kulturzentrum: In einem Stadthaus der Malteser-Ritter aus dem 16. Jahrhundert hat die Regierung das Kulturzentrum mit Kino, Theatersaal, Bibliothek, Galerie, Café, Restaurant,  Kammermusik- und weiteren Kulturräumen eingerichtet, St James Cavalier Centre For Creativity,Pjazza Kastilja,

Galerie BLITZ: ausgefallene Kunst-Ausstellungen, Lesungen Pecha Kucha Abende und mehr in einer 400 Jahre alten Stadtvilla, 68, St. Lucia St.

Studio 104: Galerie mit Ausstellungen heimischer Künstler, 104, St. Lucia St.

Casa Rocca Piccola: In ein lebendes Museum verwandelter barocker Adelspalast aus dem 16. Jahrhundert, in dem die Eigentümer nach wie vor wohnen, 72, Republic Street

Upper Barakka Gardens: Den besten Blick über den Großen Hafen (Grand Harbour) bietet der Park Upper Barakka Gardens.

Valletta vom Wasser aus:

Eine Fähre verbindet Valletta (Lascaris) mit den viel älteren Nachbarstädten, den „Three Cities“ Vittoriosa, Senglea und Cospicua auf der anderen Seite des Großen Hafens.

Die Nordseite der Stadt sieht man am besten von der Fähre aus, die Valetta mit der Nachbarstadt Sliema verbindet.

Neues Parlamentsgebäude: Am Eingang zur Altstadt von Valletta entsteht derzeit das moderne neue Parlamentsgebäude nach Plänen des italienischen Stararchitekten Renzo Piano.

Captain Morgan Hafen- und Inselrundfahrten

Mdina:

Maltas komplett erhaltene ehemalige Hauptstadt mit ihren Altstadtgassen zählt wie Valletta zum Weltkulturerbe.

Segway: Geführte Segway-Touren an den Dingli-Klippen und an anderen touristischen Hotspots bietet Segway Malta

Rundfahrten: leuchtend rote Cabrio-Doppeldeckerbusse auf Drei Routen: Mit dem Ticket kann man überall unterwegs ein- und aussteigen.

 

Handwerk:

Mit maltesischen Folkloreabenden, Kursen in Sandstein-Bildhauerei, einem Tierpark und einer Ausstellung zur Geschichte des maltesischen Sandsteins lockt das Unternehmen Limestone Heritage Park und Gardens in Siggiewie,

Lesen und Hören:

Tal Ktieb: Literaturwettbewerbe, das maltesische Festival der Bücher und mehr

Comino:

Von Marfa an der Nordspitze Maltas (Bus Richtung Gozo Ferry / Cirkewwa) fahren die kleinen Fähren die nur von vier Menschen dauerhaft bewohnten Insel Comino ab. Die Überfahrt kostet 10 Euro. Am Weg liegen Einblicke in die vom Meer in die Kalkstein-Felswände gewaschenen Höhlen. Auf Comino legt die Mini-Fähre in der Blauen Lagune an: Ein beliebter (im Sommer überlaufener) Strand an einer Bucht mit leuchtend-türkisfarbenem, klarem Wasser.

Gozo:

Tourist-Info

Von der Cirkewwa an der Nordspitze Maltas fahren die Fähren in 25 Minuten nach Gozo.

Prähistorische Tempel: Auf etwa 5500 Jahre schätzen Fachleute den Tempel Ggigantia. Zusammen mit dem unterirdischen prähistorischen Friedhof Hypogäum (wg. Renovierung voraussichtl. bis Frühjahr 2016 geschlossen) und den prähistorischen Tempeln wie Hagár Quim, Tarxien und Mnajdra zählt das aus losen Steinen errichtete Bauwerk zum Weltkulturerbe.

Victoria (Rabat):

Gozos Hauptstädtchen Victoria (maltesisch: Rabat) hat – europaweit einmalig – in der selben Straße zwei Opernhäuser, eines davon ist das Aurora.

Touristen am 2017eingestürzten Blauen Fenster in Gozo, Foto: Robert B. Fishman, 2.11.2014

Azure Window: Busseweise karrten die Reiseveranstalter ihre Gäste zum „Blauen Fenster“ an der kaum besiedelten Westküste von Gozo. Wind, Wellen und Wetter haben hier bizarre Formationen in die gelblichen Felsen gewaschen, darunter einen mehrere Stockwerke hohen Durchbruch und einen freistehenden Felsen, die wie ein Pilz aussieht (Fungus Rock). Inzwischen ist das Azure Window eingestürzt.

Kayak: Die zerklüftete, felsige Küste von Gozo lässt sich sehr gut auf einer Kayaktour entdecken.

Baden:

Malta ist felsig. Dafür hat Malta laut EU-Statistik nach Zypern und Luxemburg Europas drittsauberste Badegewässer. Auf Malta, Gozo und Comino gibt es keine Flüsse, die Schmutz, Rückstände aus der Landwirtschaft oder Abwässer ins Meer schwemmen könnten. Vor allem Taucher lieben das glasklare türkisfarbene und tiefblaue Wasser rund um Gozo und die dünn besiedelte Nordwest-Küste Maltas mit Sichtweiten bis 40 Meter. Für 2013 bescheinigte die EU 86 der 87 maltesischen Badestellen „ausgezeichnete Wasserqualität“.

Maltas beliebteste Strände sind Mellieħa Bay, Għajn Tuffieħa und Golden Bay mit seinem bronzefarbenen Sand am karibisch-blauen Wasser. Badetouristen zieht es in die strandnahen Orte Mellieħa , San Pawl und Sliema. Sandstrände finden sich im Norden, z.B. in Mellieha, Golden Bay, Ghajn Tuffieha – im Südosten locken Badefelsen wie Peter’s Pool. Kleinere und ruhigere Strände finden sich an der Nordspitze Maltas: Paradise Bay und Armier. Auf Gozo liegt Ramla-l-Ħamra, ein großer, in die Landschaft eingebetteter Strand mit rotem Sand. Gozo und Comino haben außerdem abgeschiedene Felseinschnitte, die sich mit ihrem klaren Wasser hervorragend zum Schnorcheln eignen:  Weniger überlaufen ist die San Blas Bay auf Gozo, weil man dort nicht mit dem Auto hin kommt.

Tauchen:

Mehr als 50 Tauchbasen kümmern sich um Taucher auf Malta, Gozo und Comino. Geboten sind Schnorcheln, Felstauchen und Wracktauchen. Auf Comino gibt es auch Unterwasserhöhlen.

Veranstaltungen:

Sonntag Vormittags:

In vielen Orten pflegen die Männer ihre traditionellen Volkslieder in den Kneipen. Jeden Sonntag Vormittag treffen sie sich zu Sängerwettstreiten (Ghana) in den beiden Dorfkneipen (Ta Ghana Bar und später der am Hauptplatz). Es wird gesungen, gegessen, viel getrunken und gelacht.

Januar / Jänner: Klassik- und Barock-Musikfestival: Valletta International Baroque Festival 

Frühjahr und Sommer: Jeder Ort hat seinen Schutzheiligen, den die Bewohner an seinem jeweiligen Namenstag ausgiebig feiern. Gäste sind zu traditionellen Festa-Prozessionen wie der zu Ostern in Mosta und Tänzen willkommen.

Juli: Isle of MTV Festival (Charts und Mainstream) in Floriana

November: Literaturfestival:

Unterkunft:

 

In den vielen Touristenorten an der Nordost-Küste warten zahlreiche große Resorthotels auf Gäste. Außerhalb der Saison kann man dort manchmal günstig unterkommen. Ansonsten sind die Hotels auf Malta mindestens so teuer wie in Mitteleuropa.

Verkehr:

Malta hat keine Eisenbahn aber ein dichtes, zuverlässiges und preiswertes Busnetz, Auskunft +356.2122-2000. Nachts fahren die Busse nicht. Achtung: Linksverkehr wie in Großbritannien.

Internet:

Viele Cafés und Kneipen bieten kostenlosen Internetzugang. In den größeren Orten funktionieren auch die kostenpflichtigen  melita Hotspots 

Sprache:

Offizielle Sprachen sind Maltesisch (Malti, das gut zur Hälfte vom nordafrikanischen Arabisch stammt und viele sizilianische Begriffe aufgenommen hat) und Englisch. In den Touristengegenden und den größeren Orten kommt man mit Englisch sehr gut durch. Rund 40 Sprachschulen bieten Englischkurse (allgemein, Fachsprache und Business-English) an, zum Beispiel https://www.feltom.com/

Zeitungen (Englisch):

Times of Malta  und Malta Today

Film:

Die staatliche Malta Film Commission  unterstützt zahlreiche Filmproduktionen. Auf Malta, Gozo und Comino wurden Kino-Kassenschlager wie Gladiator, Troja, U-571, Der Graf von Monte Christo, oder World War Z und Teile von Game of Thrones (in der Dwerja Bay) gedreht. Auch der bekannte deutsche Comedian Michael „Bully“ Herbig führte auf Malta und Gozo Regie zu seinem Film Wickie und die starken Männer.

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Von Robert B Fishman

freier Journalist, Autor (Hörfunk und Print), Fotograf, Moderator, Reiseleiter und mehr

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