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Estrel-Hotel: Las Vegas in Berlin-Neukölln

Zuletzt aktualisiert am 6. August 2017 um 8:31

Foto: Robert B. Fishman
Kunst im Bau: Kachelbrunnen eines Picasso-Schülers im überdachten Innenhof des Estrel

Berlin. Ein blau-silbern glänzendes Ufo hat sich nach Neukölln verirrt. „Größtes Hotel Deutschlands“ und das „größte Event- und Veranstaltungscenter-Hotel in Europa“ nennt sich das Estrel am Neuköllner Schifffahrtskanal: 1175 Zimmer, 75 Veranstaltungsräume, Showbühne, Restaurants, mehrere Veranstaltunghallen – die zweitgrößte davon misst 4600 Quadratmeter. Ursprünglich wollte Unternehmer Ekkhard Streletzki ein Bürohaus bauen.

Berliner Mauerstücke im Innenhof, Foto: Robert B. Fishman
Berliner Mauerstücke im Innenhof, Foto: Robert B. Fishman

Dann entdeckte er in Las Vegas das US-amerikanische Konzept vom Hotel, das seine Gäste vollständig umhüllt. Alles drin, alles dran: Mehrere Restaurants, Bar, Läden, Entertainment-Center, 400 Quadratmeter Wellnesslandschaft: eine abgeschlossene Welt hinter Glas, vollklimatisiert und schalldicht abgeschirmt von den Furchtbarkeiten des Alltags.

Foto: Robert B. Fishman
freundlich und ein zufriedenes Lächeln: Der „Bellboy“ spricht fließend Französisch, Englisch und Deutsch, „Avec plaisir, Monsieur“

Weil das Konzept auch in Deutschland so gut ankommt („67 Prozent Auslastung – vor allem Tagungs- und Kongressteilnehmer, die im Durchschnitt 1,3 Nächte bleiben“), plant Streletzki auf dem Nachbargrundstück eine Erweiterung: den 176 Meter Estrel-Tower mit 800 zusätzlichen Zimmern und einer Rooftop-Bar im obersten Stockwerk. 2021 will er das „höchstes bewohnte Gebäude Berlins“ eröffnen – wahrscheinlich noch vor dem Hauptstadt-Flughafen Berlin-Brandenburg-International ;-).

Nach US-Vorbild gehört soziales Engagement zum Programm: Vor Weihnachten lädt das Estrel Obdachlose und andere Bedürftige zum Essen ein. Erfolgreich verlief nach Hotelangaben die Jobbörse für geflüchtete Menschen. 200 Unternehmen präsentierten sich den rund 500 Flüchtlingen. 120 von ihnen hätten binnen einer Woche einen Job gefunden.

Foto: Robert B. Fishman
Reiseblogger bestaunen das Modell des geplanten Estrel Tower, Foto: Robert B. Fishman

Hinweis: Das Estrel hat uns als einer der 24 Sponsoren des Reiseblogger-Barcamps 2016 kostenlos Zimmer, Frühstück, Tagungsräume und Mittagessen zur Verfügung gestellt. Dafür besten Dank. Zimmer, Service und Verpflegung haben sich die „4 Sterne Superior“ redlich verdient (auch 5 fände ich angemessen), die regulären Zimmerpreise mit 69 Euro plus 19 Euro für das weit überdurchschnittliche Frühstücksbüffet fair. Nur das W-Lan schwächelt.

 

Raucherlounge mit Bar, Foto: Robert B. Fishman
Raucherlounge mit Bar, in Berlin noch erlaubt

 

Foto: Robert B. Fishman
Katzenstreu Dein Herz erfreu: Aschenbecher mit „Katsan“ gefüllt.

 

 

 

Foto: Robert B. Fishman
Hotelbar, Foto: Robert B. Fishman

 

Foto: Robert B. Fishman
Der Himmel über Berlin: Blick vom Dach des Estrel Hotels , Foto: Robert B. Fishman

 

 

 

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Von Robert B Fishman

freier Journalist, Autor (Hörfunk und Print), Fotograf, Moderator, Reiseleiter und mehr

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