Zuletzt aktualisiert am 7. Juli 2017 um 0:15
Kosice. In Europa leben rund zehn Millionen Roma und Sinti – die meisten in Rumänien, Ungarn, Bulgarien, dem ehemaligen Jugoslawien, Tschechien und in der Slowakei: Die Vorurteile über die so genannten Zigeuner sind überall die selben: Die Roma seien „faul und schmutzig, saufen und klauen.“ Trotz millionenschwerer Programme der Europäischen Union kommt die Integration von Europas größter Minderheit kaum voran.
Im slowakischen Kreis Kosice (sprich: Kóschize)- rund um Europas Kulturhauptstadt 2013 – zeigt sich ein sehr viel differenzierteres Bild: Die angeblich mit europäischen Sitten und Werten unvereinbare „Kultur“ der Roma ist vor allem ein Teufelskreis aus Armut, Ausgrenzung und fehlender Bildung. Die meisten der so genannten Zigeuner haben kaum eine Chance auf Arbeit, soziale Teilhabe und Integration. Gleichzeitig besinnen sich vor allem gebildete Roma auf ihre Wurzeln. In Kosice ist im Mai das erste Slowakisch-Romanes Wörterbuch erschienen. Ebenfalls in der zweitgrößten slowakischen Stadt Kosice sitzt die erste Roma-Nachrichtenagentur MECEM und eine Roma leitet einen wichtigen Teil des Programms der Europäischen Kulturhauptstadt 2013. Robert Fishman hat sich in der ärmsten Region der Eurozone im fernen Osten der Slowakei umgehört.
Mehr über das Leben der Roma in Kosice und Umgebung in meiner Reportage im Bayerischen Rundfunk:
In Kosice haben sich einige Roma zusammengetan, um Theater zu machen – das einzige ihrer Volksgruppe in der Slowakei: